n Malawi, einem kleinen Land im südöstlichen Afrika mit etwa 13 Millionen Einwohnern
zwischen Tanzania, Mozambique und Zambia, liegen die Dinge nicht wesentlich anders als in
vielen “Entwicklungsländern” dieser Region:
Eine große Mehrheit der Menschen lebt von weniger als einem Euro am Tag...
(was einen über das Preisniveau für Dinge des täglichen Bedarfs nur ungläubig staunen lässt).
In UN-Statistiken zählt Malawi zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.
Selbstversorger-Landwirtschaft und informelle (saisonale) Beschäftigung sind die überwiegenden
Einnahmequellen für die Menschen, von denen die meisten keinen Zugang zu Bildung jenseits der
Grundschule haben. Etwa jede fünfte Person ist offiziellen Schätzungen zufolge mit HIV infiziert (was sich enorm auf den Rest
der Familie sowie die gesamte Volkswirtschaft auswirkt), und auf der Straße werden Ihnen immer einige der etwa
eine Million Waisenkinder nachstellen, um etwas zu essen zu erhaschen. Viele von ihnen können nicht mehr von ihrer “erweiterten”
Familie aufgenommen werden, da diese eigene Kinder plus junge Geschwister, Nichten, Großeltern etc. zu versorgen hat. Etwa
jedes zehnte Kind stirbt bevor es 5 Jahre alt wird, meist an behandelbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfall und oft aufgrund
schlechter Hygiene, fehlenden Wissens oder mangelnder Mittel, Kliniken rechtzeitig zu erreichen.
Das Grundbildungssystem, obwohl seit 1994 gebührenrei und trotz laufender Reformbemühungen, ist bislang qualitativ schlecht und
völlig überladen, wobei Klassen mit 100 bis 300 Schülern eher die Regel als die Ausnahme sind.
Und nicht zuletzt - in diesem kleinen Land benötigen etwa 12 Mio Menschen täglich Feuerholz oder Kohle sowie Parrafin, um Essen
und Wasser zu kochen und die früh einbrechende Nacht zu erhellen, während diese Energiequellen, die trotz gesundheitlicher
Folgen mangels Wissens und Materilals als alternativlos wahrgenommen werden, immer knapper und teurer und gebietsweise schon
zu neuen Auslösern von Hunger und Konflikten werden, während Entwaldung und Klimawandel bereits ihren Tribut fordern.
Realistisch gesehen.. können wir dies alles nicht von heute auf morgen ändern. Menschen überall auf dem Erdball teilen diese
oder ähnliche Lebensumstände, auch wenn es uns hier vor Ort so viel schlimmer erscheint... und dies trotz Jahrzehnten und
Millionen von Hilfsgeldern, Tausenden von Wohlwollenden, und einer ganzen “Industrie” von Entwicklungshilfeagenturen,
Politikberatern, Nichtregierungsorganistaionen und Entwicklungshilfeprojekte. Also, wo anfangen, was tun???
Eine Möglichkeit ist, den Kopf in den Sand zu stecken, keine Nachrichten mehr zu hören (oder Augen und Ohren
schließen), oder unser Gewissen mit Sätzen wie “Wenn die nur wollten, könnten die sich schon selbst entwickeln.
Wir (in Europa, Amerika...) haben ja auch mal von null angefangen.” zu betäuben.
Aber ganz ehrlich - ist es nicht ein Luxus, in eine Gesellschaft hineingeboren zu sein, in der die Mehrheit der Menschen über Steuern,
Politik, niedrige Arbeitslosenhilfe usw. klagen können, statt sich täglich um ihre pure Existenz zu sorgen oder ihre Angehörigen
hungern oder von leicht vorzubeugenden Krankheiten sterben zu sehen, ohne Aussicht auf eine Zukunft? Wie leicht werden wir
überheblich und abgestumpft ob des Überflusses und unserer Annahme, dass alles für uns so selbstverständlich ist...
Eine andere Möglichkeit ist, etwas in die Kollekte oder Spendenbox zu stecken, eine “Patenschaft” für ein weniger privilegiertes
Kind zu übernehmen, Zeit und Energie als Freiwilliger einer Initiative beizusteuern, einer Organisation zu spenden, etc.
Wie auch immer Sie es tun, wir von Renew’N’Able Malawi glauben dass die Welt ein gerechterer Platz mit mehr Chancengleicheit